Omas Einkaufsnetz

Was nach dem Krieg selbstverständlich war, wurde Jahre später gern belächelt – das Einkaufsnetz. Man konnte es gut in der Jackentasche verschwinden lassen, hatte aber, wenn man ein Tragebehälter brauchte, es schnell zur Hand. Und was damals noch kein Thema war, vom Umweltaspekt her gesehen war man „top“.

Was heute nach wie vor in Plastikverpackung angeboten wird ist fast schon grausam. Salatköpfe zum Beispiel. Hier Folie zu verwenden ist so unsinnig wie die Bio-Gurke in Folie zu verpacken. Bio-Zitronen oder Bio Orangen werden ja auch nicht in Folie verpackt und trotzdem gekauft. Die Gurke könnte man, wenn sie schon als Bio gekennzeichnet werden soll, mit einer festsitzenden Papierbanderole versehen.

Immer wieder ist zu sehen, dass einige Zeitgenossen Bananen, deren Schale man ja nun wirklich nicht isst, in Plastiktüten stopfen. Oder nicht verpackte Möhren oder Kohlrabi wieder in eine Plastiktüte von der Rolle legen. Spätesten dann nimmt der Irrsinn seinen Lauf.

Natürlich hat Plastik seine guten Seiten und ist oft auch in unserem Leben nicht wegzudenken. Letztlich geht es aber um den sinnvollen Einsatz bzw. Verwendung. Sehr oft würde eine Verpackung aus Papier Sinn machen und es wäre auch möglich sie zu verwenden. Aber leider ist eben Plastik zu billig, dass die Hersteller darauf verzichten wollen.

Und hier können wir natürlich alle mithelfen den Plastikmüll zu reduzieren, wie z. B. durch das Nutzen eines Einkaufsnetzes. In unserem Lebensmittelmarkt werden schon seit Längerem Einkaufsnetze angeboten – zwar auch aus Kunststoff, aber diese kann man fast ewig lang benutzen.

Aber kaum hat man sich ein Netz beschafft merkt man spätestens dann, dass die offene Ware oft teurer ist als die in Plastik verpackte. Jetzt heißt es wegen des Preises nicht schwach werden und doch wieder zur Plastiktüte greifen.

Wie heißt es so schön: „Jeden Tag eine gute Tat“. Und diese Tat ist, beim nächsten Einkauf ein Netz mitnehmen und kein Plastik einkaufen. Das Gekaufte schmeckt dann mit Sicherheit besser und ein gutes Gewissen hat man auch noch – was will man mehr?