Mein Geld, Mein Gott.

Ich bete an die Macht des Geldes – will keiner hören und keiner gibt es zu. Und dennoch ist die „Religionsgemeinschaft Geld“ sehr groß – zu groß.

Das geht bei kleinen Zuwendungen los und endet in offener Korruption. Ob in Firmen und besonders in Regierungen in allen Teilen der Welt halten diejenigen, die an den richtigen Stellen sitzen, die Hand auf und verfallen der Macht des Geldes immer mehr. Eine schleichende Geldsucht, die bald keine Hemmungen mehr kennt, überfällt diese Menschen.

Neuestes Beispiel ist die Regierung im Libanon. Sie rühmt sich, dass die Regierungsämter paritätisch unter den Religionen aufgeteilt wurden. Leider einte diese Regierung nicht der Wunsch, das Land nach vorn zu bringen, sondern wie viel Geld kann ich als Regierungsmitglied in die eigenen Taschen stopfen. Und da sind sie alle gleich – da gibt es keine Unterschiede zwischen den Religionen. Alle sind sie geld- und machthungrig.

Als „Otto Normalverbraucher“ staunt man schon nicht mehr und das Kopfschütteln ist einem schon längst vergangen. Vielmehr fragt man sich wie kann man sich diesem Virus bzw. dieser Sucht erwehren? Greift es doch bei den „Großen“ wie bei den einfachen Leuten immer mehr um sich.

Im Fall der Regierung im Libanon stimmt es doch mehr als bedenklich, dass keiner ihrer Mitglieder zu dem großen Unglück in Beirut Stellung nimmt und vor allem, wenn der französische Präsident Macron für den Aufbau der teils zerstörten Stadt Hilfsgelder sammelt und verlauten lässt, dass die Empfänger dieser Gelder genau kontrolliert werden, damit die Regierung das Geld nicht in die eigenen Taschen füllt. Eigentlich ein offener Affront und die Regierungsmitglieder lässt diese Aussage kalt.

Wie kann man dieser Sache Herr werden? Abgesehen davon, bei sich selbst anzufangen, wäre es doch eine gute Aufgabe der einzelnen Religionen bzw. deren Oberhäupter, auf diese Leute einzuwirken sich mehr um die zu kümmern, die ihnen anvertraut sind als nur an sich selbst zu denken. Alle Religionen pochen ja darauf, dass sie durch die Bank nur das Gute für den Menschen im Sinn haben und es eine erfüllende Aufgabe ist, sich um Bedürftige und Arme zu kümmern.

Ob das klappt, weiß man nicht, aber es wäre doch mal ein Ansatz. Und den Religionsgemeinschaften sollte es doch wichtig sein, dass die Menschen dem Gott ihrer Religion huldigen und keinem fremden Gott und dem „Gott Geld“ schon gleich gar nicht.

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