Weihnachten ist vorbei und der schön geschmückte Tannenbaum wird abgeräumt. Bei der Arbeit kommt man auch mal ins Nachdenken, warum eigentlich eine Tanne und keine Palme? Ok, mit der Beschaffung einer Palme hätte man vermutlich einige Schwierigkeiten, aber vielleicht gäbe es auch kleine fürs Wohnzimmer wenn eine Palme üblich wäre.
Aber wieso Palme? In den apokryphtischen Evangelien kann man einiges zu diesem Thema lesen und im Koran steht sogar, dass Maria ihren Sohn unter einer Palme mit heftigen Wehen geboren hätte. Für die besagten Evangelienschreibern war das wohl zu nüchtern und blieben lieber beim Stall, mit Krippe, Ochs und Esel.
Dennoch, die Palme mit Maria und dem Kind gefiel wohl den Christenmenschen in früheren Jahrhunderten und inspirierte sie. Nicht zuletzt kann man im Münster in Freiburg ein Fester betrachten auf dem sich eine Palme der Maria zuneigt.
Die Geschichte in den Evangelien berichten hierzu, wie alle Drei in der Wüste unterwegs waren und in der Hitze des Mittags eine Palme sahen und Maria zu Josef sagte, dass sie im Schatten der Palme ausruhen möchte. „Als Maria sich niedergelassen hatte, schaute sie zur Palmenkrone hinauf und sah, dass sie voller Früchte hing. Da sagte sie zu Josef: Ich wünsche, man könnte von diesen Früchten der Palme holen. Josef aber sprach zu ihr: Es wundert mich, dass du dies sagst, denn du siehst doch, wie hoch die Palme ist und es wundert mich, dass du auch nur daran denkst, von den Palmfrüchten zu essen.“
Und jetzt kommt das kleine Jesuskind ins Spiel, das im Schoß der Mutter sitzend sagt: „Neige, Baum, deine Äste, und mit deiner Frucht erfrische meine Mutter.“ Und alsbald senkte die Palme auf diesen Anruf hin ihre Spitze bis zu den Füßen der seligen Maria und sie sammelten von ihren Früchten, an denen sie sich labten.“
Ob nun Tanne oder Palme, egal, es zeigt doch, wie erbaulich und legendenhaft sich oft die Menschen die Weihnachtsgeschichte ausmalen, um vielleicht so mancher nüchterner Wirklichkeit zu entfliehen. Und nüchtern betrachtet, sollte doch die Geburt Jesu „kein Friede, Freude Eierkuchen-Fest sein“ sondern der Startschuss sein für ein besseres miteinander und untereinander im persönlichen Kreis und auf der Welt.
Na ja, hoffentlich denkt man im kommenden Jahr wenigstens ab und an mal daran.