Nein (Teil 2)

Im ersten Teil haben wir gesehen, dass immer nur „ja“ sagen fatal werden kann.

Bei einer Geschäftsreise habe ich im Radio eine Sendung über dieses Thema gehört. Der Moderator sprach mit einer Buchautorin, die recht gute Tipps gab, die ich dann selbst beherzigte und ich muss sagen: Es geht. Man solle, so der Vorschlag, bei einfachen Dingen anfangen, bei denen die anderen nicht gleich enttäuscht sind. Einmal gut gegangen, wird man mutiger und so arbeitet man weiter an sich und kommt voran.

Das heißt jetzt aber nicht, dass man zu allem nein sagen soll, letztlich würde man sich dann ohne es zu merken völlig vom Leben abkoppeln. Zum „nein“ sagen gehört nämlich eine gewisse Grundeinstellung, die der Gegenüber bald spürt und auch akzeptieren wird, sagt man nicht grundlos oder nur zum Spaß „nein“. Nun darf man aber auch nicht dem anderen leidend erzählen, was man alles am Hals hat, das interessiert nun auch wieder keinen. Aber er soll wissen, dass ich ein engagierter Mensch bin und das was ich gerade tue richtig und gut machen will.

Die anderen verlassen sich auf mich und ich will ihnen auch keinen Anlass dazu geben, mir das Vertrauen zu entziehen. Würde ich zur neuen Arbeit wieder ja sagen, könnte ich vielleicht die bereits bestehende Arbeit nicht mehr zur Zufriedenheit der anderen, aber auch nicht für mich selbst bewerkstelligen und die neue Arbeit würde zeitlich zu kurz kommen; damit ist keinem gedient.

Wenn die Argumente in einer ruhigen, überzeugenden und wahrheitsgemäßen Art erläutert werden, akzeptieren die anderen das auch. Sie „verlieren“ dabei weder Ihr Gesicht noch stehen Sie dumm da. Im Gegenteil, die anderen werden denken, alle Achtung, der traut sich auch mal nein zu sagen.
Ich jedenfalls bin damit immer gut gefahren.

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