Briefmarken sammeln

Briefmarken sammeln heißt noch lange nicht, dass man ein Eigenbrötler, Introvertierter oder gar Opa ist. Diese kleinen Papierchen haben es in sich, was kaum einer vermutet. Natürlich wird damit auch eine Geschäft gemacht – klar, von der Post angefangen bis hin zum Händler. Wer sich aber einmal damit befasst hat, den lassen sie nicht mehr los. Ich sammle Briefmarken seit meinem 5./6. Lebensjahr und mein erstes „Briefmarkenalbum“ war eine Streichholzschachtel – das war nach dem Krieg für Kinder die einzige Möglichkeit, Briefmarken halbwegs gut aufzubewahren.

Eine phantastische Welt tat und tut sich immer noch auf und nicht nur das, Briefmarken sammeln bildet und das nicht wenig; auch wenn sich das im ersten Moment nicht ganz glaubhaft anhören sollte. Ereignisse jeglicher Schattierung in der Welt findet man auf diesen kleinen Marken wieder – ob vom Sport, der Politik und Naturwissenschaft, der Kunst, Kultur, Religion oder Geschichte. So könnte man noch einen Weile weiter aufzählen. Jedes abgebildete Ereignis hat einen Bezug zur jeweiligen Zeitepoche, viele geschichtlichen Ereignisse bekommen wieder ein Bild. Briefmarken sind wie ein offenes Buch, ja wie ein „Bilderbuch“, aber ein gutes Bilderbuch.

Briefmarken haben eine Faszination

haben ich kürzlich gesagt. Für mich trifft das heute noch zu. Nicht zu unterschätzen die Erinnerungen, die kommen. Na ja dann sind wir doch schon, wie am Anfang erwähnt, in der letzten Kategorie der Sammler (ganz leise sage ich jetzt mal „Opas“ vielleicht auch „Omas“), wenn wir sagen: Ja, die Fußballweltmeisterschaft 19hundert so und so oder die ersten Europamarken – da kann ich mich noch genau daran erinnern als die erschienen. Keiner hätte je gedacht was z. B. einmal aus Europa wird, damals, als man die Briefmarken noch vom Taschengeld gekauft hat – einfach toll. Und so schleicht sich ganz leise eine gewisse Begeisterung und Bezug ein, zu diesen kleinen, fast unscheinbaren, von vielen nicht ganz ernst genommenen „Papierstücken“. Es ist, als lese man ein gutes Buch und …. man fühlt sich gut dabei.

Nicht zuletzt besticht oft auch die graphische Gestaltung der Marke oder ihre Farbauswahl. Manchmal ist es auch ein Ereignis das dargestellt wird, an dem man teilgenommen hat und somit emotional verbunden ist. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten einen Bezug zu schaffen und man könnte stundenlang erzählen.

Ich will es mal nicht bei Worten belassen, ich habe versucht, die Deutsche Geschichte mit Briefmarken darzustellen. Zwar nur in sehr knapper Form, ohne irgendeinen Anspruch der lückenlosen Darstellung, aber allein dabei sieht man schon, welche und vor allem wie viele Informationen Briefmarken hergeben. Und man sieht, Geschichte kann einen bewegen und kann spannend sein.

Bild: privat