Bereits von außen beeindruckt die gesamte Anlage. Der riesige Dom mit seinen vielen kleinen rotbraunen Backsteinen strahlt eine Ruhe und Beständigkeit aus, die nur solchen alten Gotteshäusern eigen ist.
Wie von selbst drängt sich dabei die Frage auf, wie viele Backsteine wohl gebrannt werden mussten und wie mühsam der Bau selbst war. Diese Frage aus der schnelllebigen Jetztzeit beantworten zu wollen ist müßig. Einen Bau zu Ehren Gottes zu errichten fragt nicht nach Zeit und Aufwand.
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Völkerwanderungen prägen durch Jahrtausende die Geschichte Europas. So auch die Geschichte des Landstriches zwischen Elbe und Oder. Noch vor 1000 folgten den abrückenden Germanen die Slaven später kamen die Deutschen in dieses Gebiet wieder zurück.
An dem Ort, auf dem Brandenburg erstand, verzweigt sich die Havel und bot durch die Inseln gute Siedlungsmöglichkeiten. Die wendischen Haveller (Havelslaven) hatten auf der heutigen Dominsel ihre Hauptburg, die Brennaburg, und kontrollierten zwei sich kreuzende Handelswege – zwischen Ost – und Westeuropa.
Ohne auf die Geschichte weiter einzugehen sei gesagt, dass nach heftigen Kämpfen 948 durch Otto den Großen das Bistum Brandenburg gegründet wurde. Bis zur Grundsteinlegung des Domes verging aber noch viel Zeit. Im Jahre 1165 war es dann soweit, dass man, wie damals üblich, mit dem Ostteil begann.
Dieser Teil war dann 1180 soweit erbaut, dass bereits Gottesdienste abgehalten werden konnten. Viel Zeit ging ins Land bis dann der erste Bau, eine dreischiffige romanische Basilika, fertig war. Der Orden der Prämonstratenser hielt inzwischen Einzug, der auch schon in Magdeburg zuhause war. Wie bei anderen alten Kirchen, wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Veränderungen vorgenommen und die gotische Bauweise (Backsteingotik) von heute entstand erst viel später.
Natürlich befindet sich unter dem Altarraum ein Krypta und auch die Bunte Kapelle sei genannt. Beachtenswert sind auch die schönen Kapitelle. Bei einem Rundgang durch den Dom, zu dem man sich auch Zeit nehmen sollte, gibt es manches bemerkenswerte Detail, an dem man einfach „hängen bleibt“.
Wenn Sie einmal in die Havelstadt kommen, nehmen Sie sich die Zeit in den Dom zu gehen, es lohnt sich.