Der sechste Tag begann mit keinem guten Wetter, denn schon kurz nach unserem Start in Sommerach nieselte es. Bei leichtem Nieselregen erreichten wir Münster-Schwarzach, mit seiner bekannten Benediktinerabtei. Da gerade keine Führung war, nutzten wir die Gelegenheit in einem Vorführraum das Leben und Wirken der Benediktiner – im In- und Ausland – in einem sehr informativen Film anzusehen. Es ist schon großartig, was die Mönche leisten.
Video: privat
Nach der Besichtigung der großen 4-türmigen 1935 – 38 erbauten Abteikirche, besorgten wir uns in der eigenen Klosterbäckerei und Metzgerei unseren Proviant für den Tag. Wir fuhren weiter über Kitzingen nach Marktbreit, wo wir am Main dann die wohlverdiente Mittagspause verbrachten. Das ist das schöne bei Radtouren, man hält an den schönsten Stellen an und genießt die Natur.
Nach Ochsenfurt mit seiner großartigen Fachwerkhauszeile, die wir uns anzuschauen nicht entgehen ließen, erreichten wir am späten Nachmittag unser Ziel Würzburg.
Nun wurden wir schon bei der Einfahrt zur Stadt von der hochgelegenen Festung Marienberg und der Wallfahrtskirche Käppele begrüßt. Nachdem wir unser Quartier, ein „Babel-fish-Hostel“ gegenüber dem Hauptbahnhof bezogen hatten, unternahmen wir noch einen Abendspaziergang durch die schöne interessante Innenstadt. Den Abend ließen wir an der Juliuspromenade bei einem guten Frankenwein ausklingen.
Das besondere Highlight an unserem letzten Urlaubstag war für uns die „Residenz“, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Sie gilt als eines der bedeutendsten Schlösser Europas und Hauptwerk des süddeutschen Barocks von Balthasar Neumann. Wir nahmen natürlich an einer Führung teil und waren überwältigt von der prächtigen Ausstattung des Schlosses; teilweise ganz frisch renoviert.
Auch besuchten wir den Dom mit seinem 7-armigen Leuchter am Eingang, sowie die Basilika „Neu-Münster“ mit Kiliansgruft. Sehenswert fanden wir auch das Falkenhaus mit seinen üppigen Stuckdekorationen und die restaurierte Marienkirche – eine spätromanische Hallenkirche – mit dem Grabmahl von Tilman Riemenschneider und der Grabstätte von Balthasar Neumann. Auch die Grabstätte des berühmten Minnesängers aus dem Mittelalter Walther von der Vogelweide sollte noch genannt werden (unweit der Residenz). An seinem Grab werden heute noch Blumen niedergelegt.
Nachdem wir uns einen Kaffee mit Kuchen in einem netten Stadtcafé gegönnt hatten, wurde es höchste Zeit unsere 7-Sachen zu packen und mit den Rädern zum Hauptbahnhof zu fahren. Mit der Bahn ging es nun von Würzburg zurück nach Bayreuth um von dort mit dem Auto wieder zurück nach Ulm zu fahren.
Noch zur Information: Der gut ausgebaute und hervorragend beschilderte Main-Radweg verläuft ohne nennenswerte Steigungen. Die Wege führen hauptsächlich über ruhige, wenig befahrene Landstraßen und sind somit auch gut für Familien mit Kindern oder für wenig trainierte Radler geeignet. Wir fuhren täglich zwischen 50 und 70 Kilometer.
Zum Schluss blieben uns die 298 Kilometer Main-Radweg in 7 Tagen mit 6 Übernachtungen in sehr guter Erinnerung.
Paul und Renate für „dersenior.eu“