Das Weihnachtsfest wird heute in der gesamten Christlichen Welt am 25. Dezember als Fest der Geburt Jesu Christi gefeiert.
Unser Wort Weihnachten scheint aus dem Mittelhochdeutschen zu stammen „ze den wihen nahten“ – zu den heiligen Nächten, und taucht erstmals schriftlich im Jahr 1170 bei dem bayrischen Spielmann Spervogel auf, der in einem Vers die Geburt Christi feiert.
Über den kirchlichen Rahmen hinaus dürfte das Weihnachtsfest erst im späten 14. Jahrhundert als „Fest der Familie“ Bedeutung erlangt haben.
Die Feier des Weihnachtfestes ist erstmals ca. 354 n. Chr. in Rom belegt (die Angaben hierzu schwanken um viele Jahre). Der Ausbreitung des Weihnachtsfestes kam dabei entgegen, dass der 25. Dezember bereits den Ägyptern, Syrern, Griechen und Römern als Geburtstag des „Sol invictus“, des „unbesiegten Sonnengottes“, heilig war. Zudem fiel auf diesen Tag das Fest der Wintersonnenwende, das Julfest der Germanen.
Die junge christliche Kirche feierte ursprünglich die Taufe als Erscheinung des Herrn am 6. Januar beim Epiphaniasfest (Epiphanie = Erscheinung des Herrn). Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. nahm das Fest des Geburtstages des Herrn in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember an Bedeutung zu, auch wenn der Ablauf und tiefere Sinn des Weihnachtsfestes mit dem unserer Tage nur schlecht zu vergleichen ist.
Der 6. Januar galt zugleich auch in der christlichen Welt als Jahresanfang. Warum die Geburt Jesu Christi auf den 25. Dezember festgelegt wurde, ist nicht mehr festzustellen, zumal der genaue Tag der Geburt Jesu nie ermittelt worden ist. Auch die Bibel gibt keine genaue Auskunft hierüber. Wahrscheinlich ist, dass man zur Zeit der Christianisierung Weihnachten auf den 25. Dezember legte, weil an diesem Tag viele heidnische Feiertage zusammenfielen, und man konnte so den Übergang von heidnischem Brauchtum auf die christliche Religion leichter werden lassen.
Man spricht auch Martin Luther zu, dass er das Weihnachtsfest am 25. Dezember gegenüber dem Nikolaustag favorisiert habe, um beim Beschenken der Kindern auf die Geburt Jesu Christi hinzuweisen – das größe Geschenk ist Christus.
Die tatsächlichen Umstände am Geburtstag Jesu Christi im Jahre Null waren sicherlich wenig erfreulich. In Einsamkeit und persönlicher Not, in einer kargen Unterkunft wird in einer politisch wirren Zeit unter Umständen Gottes Sohn geboren. Die Weihnachtsgeschichte nach Lucas gibt hierüber ein anschauliches Bild.
Unsere wirtschaftliche und soziale Situation ermöglicht es uns heute, Weihnachten wesentlich opulenter zu feiern. Dies wird zwar immer wieder kritisiert, aber jede Zeit kennt im Brauchtum ihre Besonderheiten, Weihnachten zu feiern, zu gestalten, auszulegen. Nur eins: Geschenke sind heute sicherlich für Kinder zu Weihnachten wichtig, aber letztlich nicht das Ausmaß, sondern der Inhalt der Geschenke. Schenken muss mehr sein als ein Austausch von Waren oder Gütern. Schenken ist eine Sympathieerklärung an den Beschenkten, mit der man verrät, wie man den anderen sieht, was man ihm zutraut, ihm wünscht.
Gerade Weihnachten eignet sich offensichtlich besonders zum schwunghaften Handel. Es wäre aber für uns alle besser, wenn eine Konjunktur der Toleranz, des Verständnisses, der Nächstenliebe und der Zuneigung, auch über diese Feiertage hinaus, mit dem Fest auslöst werde würde. Dann wäre Weihnachten ein wirkliches Friedensfest, egal wie dieses Fest nun enstanden ist oder festgelgt wurde.
Bild: privat