Der Energieverbrauch rund um die Welt wird sich bis 2040 um etwa ein Drittel erhöhen, der globale Kohleverbrauch steigt und hunderte von Kohlekraftwerke werden gebaut bzw. sind in Planung. Aber Deutschland will ja, wie bekannt, bis zu diesem Zeitpunkt, aus der Kohleverstromung ausgestiegen sein. Da kommt man dann als normaler Bürger schon etwas ins Schleudern – wir schalten ab und die CO2-Emmission erhöht sich?
Dazu muss man wissen, dass der Anteil Deutschlands an der Kohleverstromung lediglich bei etwa 1,8 % liegt. Das führt zu der ernüchternden Erkenntnis, dass wir hier in Deutschland machen können was wir wollen, es hilft alles nichts – oder?
Auch wenn der statistische Kohleverbrauch in den nächsten Jahren sinken wird (wegen steigender alternativer Energie), bleibt er absolut gesehen in etwa gleich. Klar, auch die USA, China und Indien zum Beispiel bauen ihre alternative Energieversorgung aus. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass China beim Ausbau seiner neuen Seidenstraße bis zu 300 neue Kohlekraftwerke (natürlich auch außerhalb Chinas) vorgesehen sind. Indien fördert zwar wie erwähnt auch kräftig in die erneuerbaren Energien, das reicht für das wirtschaftliche Wachstum aber hinten und vorne nicht. Dann muss eben die Kohle her.
Die Grünen geben sich ja gern als die Vorreiter des Klimaschutzes. Beim Sommerinterview im ZDF wusste allerdings ihr Vorsitzender Robert Habeck auch nicht so recht, was tun, wenn die Kraftwerke in Deutschland abgeschaltet sind. Was machen wir mit den vielen Menschen, die heute in diesem Industriezweig arbeiten? Alternative Energie aus Sonne und Wind? Angesichts der rund 1000 Bürgerinitiativen gegen Windräder nicht gerade die Energiegewinnung, die man flächendeckend vorantreiben kann. Und bei der Sonnenenergie wurden die Zuschüsse für Private vom Staat gekürzt. Bleibt dann am Ende doch bloß noch die Kohle übrig?
Angesichts des weltweiten Verbrauchs fossiler Energieträger (heute noch 85 %) könnte man schon resignieren mit unseren Anstrengungen in Sachen Klimarettung.
Unsere Regierung muss endlich einmal parteiübergreifend zu der Erkenntnis kommen, dass Klimarettung und Kohleausstieg nicht die Sache einer einzelnen Partei ist – vielleicht noch mit Blick auf die nächsten anstehenden Wahlen, sondern alle Parteien müssen hier zusammen arbeiten – und zwar ernsthaft und Deutschland zum Vorbild machen.
Wenn das nicht gelingt, werden die Kinder am Freitag noch zur Klima-Demo gehen wenn sie schon alt sind und Bärte tragen.
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