Fastenzeit

Die Fastenzeit, ist eine gute Gelegenheit sich in aller Ruhe wieder einmal mit sich selbst zu beschäftigen – und das ist wichtig. Die Zeit soll wie ein Sonnenaufgang sein, sich einmal wieder auf Neues zu besinnen, Kraft zu tanken, sich mit wesentlichen Dingen beschäftigen, die vielleicht in der letzten Zeit etwas zu kurz kamen.

In diesem Zusammenhang faszinieren mich dann Texte wie zum Beispiel dieser aus dem Psalm 139: „Dir waren meine Glieder nicht verborgen, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewirkt in den Tiefen der Erde. Als ich noch gestaltlos war, sahen mich bereits deine Augen. In deinem Buch sind sie alle verzeichnet; dieTage, die schon geformt waren, als noch keiner von ihn da war.

Dabei kann nun einem ein Schauer über den Rücken laufen oder man kann sagen, gut, da fühle ich mich geborgen, ich muss meinen Weg nicht alleine gehen. Wenn man älter ist akzeptiert man das sicherlich auch eher als in jungen Jahren. Aber auch in jungen Jahren ist es gut zu wissen, einem „roten“ Faden folgen zu können, auch wenn das Ende des Fadens noch nicht zu sehen ist. Ähnlich dem jungen Helden Theseus im Labyrinth von Knossos, der den Minotaurus erschlug und an dem Faden wieder zurück fand, den er beim Start seines Unternehmens gelegt hatte.

Unser Faden ist ja auch schon ausgelegt und er wird uns wieder dahin zurück führen, wo wir hergekommen sind – finde ich tröstlich.

Bild: privat