Faszination Dampfzug

Früher, in meiner Zeit, wollten die meisten kleinen Jungen Lokomotivführer werden. Auf so einem großen „Stahlross“ stehen und die ganze Technik beherrschen, ja, das faszinierte. Heute sind die Wünsche anders, die Zeiten sind ja auch andere.

Viedo: privat

Merkwürdig ist dennoch, dass die Dampflokomotive ihre Faszination nicht verloren hat. Wenn sie auftaucht stehen gebannt jung und alt da: Schauen, staunen und möchten am liebsten draufsteigen, reinkriechen oder was auch immer.

Bei meiner letzten Fahrt mit dem Dampfzug war das so. Alle, also zumindest die männlichen Fahrgäste, standen bis zum Abpfiff an der Lokomotive und schauten zu, wie Wasser gefasst wurde, der zuständige Mechaniker irgendwo rumschraubte usw. Ganz toll war, speziell für die Buben, wenn es laut zischte und Dampf „aus allen Löchern“ kam.

Die Fahrt selbst ist in der Hinsicht äußerst unterhaltsam, da überall wo man vorbei kam, die Leute lachten und winkten. Fröhlichkeit pur, erzeugt durch so ein altes Gefährt. Ist doch irgendwie auch faszinierend und man fragt sich: Warum eigentlich? Wir haben doch so viele neue bestaunenswerte Dinge, die aber oft gleich nach dem bekannt werden als normal gelten.

Sei es wie es will, in der Nostalgie zu schwärmen und zu wissen, die kommt zum Glück nicht mehr zurück ist doch schön. Wir standen bei der Dampfzugfahrt draußen auf der hintersten Plattform. Wunderschönes Panorama aber Ruß auf dem Kopf, in der Nase im Hals und im Kragen. Ok, war mal ganz toll aber ich fahre deshalb trotzdem lieber mit dem ICE, wenn ich irgendwo hinwill.