Hurra, die Schwalben sind wieder da!

Vor Jahrzehnten bauten wir unser Haus und seit dem ersten Jahr kommen Schwalben zu uns. Vergleiche ich nun die Lebenssituation der Tiere von damals zu heute, so muss ich sagen, sie hat sich dramatisch verschlechtert. Die Vögel finden kaum noch Baumaterial für ihre Nester und das Angebot an Insekten ist fast weggefegt. So habe ich schon Schwalbennester im Baumarkt gekauft, um so der schlechten Situation entgegen zu wirken.

Aber ich freue mich, heute sind die ersten Schwalben wieder eingezogen. Wie viele Nachkommen werden sie haben? Von Jahr zu Jahr werden es weniger.

In einem Interview mit einem Ornithologen konnte ich lesen, dass bereits seit 1800 ein gewisser Rückgang an Vögeln zu verzeichnen ist. Bis 1950 war das aber minimal, steigerte sich dann aber und seit 1980 geht es rasant abwärts. Wenn früher fünf Vögel gezwitschert haben, ist heute nur noch einer der dasitzt. Warum dem so ist, weiß man ja, die großen Lebensräume für Vögel nehmen immer mehr ab und Spritzmittel werden oft mehr statt weniger. Und wenn ich lese, wie oft allein unsere Äpfel gespritzt werden, kann einem schon der Appetit vergehen.

Jeder hat sicherlich schon festgestellt, dass bei einer abendlichen Autofahrt, im Gegensatz zu früher, kaum noch Insekten an der Windschutzscheibe oder auf der Karosse zu finden sind. Auch in unserem Garten waren früher die Mückenschwärme, die abends immer wie Wolken umherzogen sind, fast schon eine Plage. Heute muss ich sie schon suchen.

Auch die Schwalben müssen die Mücken suchen und insofern wird die Aufzucht der Jungen immer schwieriger. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Die künstlichen Schwalbennester, die ich gekauft und anmontiert habe, nehme ich jedes Jahr ab und reinige sie. Vorletztes Jahr waren zwei kleine tote Schwalben im Nest, die wohl verhungert sind. Im letzten Jahr fand ich sieben Eier, die erst gar nicht ausgebrütet wurden. Wenn das so weitergeht, werden eines Tages meine Schwalbenhäuschen nicht mehr gefüllt.

Aber nicht nur den Schwalben fehlt das Futter, auch die vielen anderen Vögel, die sich von Insekten, gleich welcher Art, ernähren, finden immer weniger von ihnen. Folge ist, die Brut kann nicht mehr vollständig aufgezogen werden, und der Vogelschwund nimmt zu. Oben erwähnter Ornithologe schlägt deshalb vor, die Vögel ganzjährig zu füttern und der Grund ist simpel und einleuchtend.

Ein von uns gefütterter Vogel braucht für sich selbst kein Futter und verfüttert die Insekten seinen Jungen, die dann auch aufwachsen können. Wir retten dann nicht die ganze Vogelwelt und auch nicht die Schwalben, aber ein Anfang wäre gemacht.

Vorschlag: Auch jetzt Vogelfutter und Meisenknödel kaufen und den Vögeln anbieten.

Unser Futter für die Vogeleltern und die Insekten für ihre Kinder.

Bild: privat