„Gärtnern mit dem Mond“, das kann man besonders im Frühjahr in den verschiedensten Zeitschriften lesen und auch das Buchangebot hierzu ist groß. Wenn ich meinen Gärtner auf dieses Thema anspreche, bei dem ich immer wieder einmal Pflanzen kaufe, „lacht er sich tot“. Lange Vergleichstests hätten ergeben, dass es keinen Unterschied gibt, ob nun die Pflanze immer an den entsprechenden Tagen gesät und gepflanzt wurden oder nicht.
Er hat recht und auch nicht. Ich betreibe meinen Garten seit über 20 Jahren „nach dem Mond“ und konnte viele Erfahrungen dazu sammeln. Früher habe ich noch alles selbst gezogen, was irgendwie in den Garten kam. Der Bedarf ist geringer geworden und vieles lohnt nicht mehr, selbst zu ziehen.
Richtet man sich nach dem Mondkalender, so meine ganz persönliche Erfahrung, ist der Erfolg, aus dem Samen eine anständige Pflanze zu bekommen wesentlich größer als ohne diese Richtschnur; wenn man auch nicht von einer 100%-Quote sprechen kann.
Den Mondkalender nennt man auch Aussaatkalender und das kann man wörtlich nehmen. Bei der Aussaat achte ich wirklich darauf, beim Pflanzen selbst nicht mehr so und auch nicht ob z. B. die Pflanze bis 12.00 Uhr im Boden ist oder später. Ich habe gekaufte Salat-Pflänzchen absichtlich verkehrt gesetzt und der Pflanze hat das nichts ausgemacht. Die Köpfe wurden wunderbar.
Auch mit Ackersalat klappt es mit der Aussaat nicht immer und erstaunlicherweise wächst der Ackersalat am besten, der von den übrig gebliebenen Pflanzen im letzten Jahr selbst irgendwann ausgesät wurde.
Auch habe ich keinen Unterschied feststellen können, dass z. B. Kohlrabi oder Lauch (Porree) bei „Wurzel“ oder bei „Blatt“ gesetzt, unterschiedlich wurden. Der Erfolg war immer gut. Man sieht, die Pflanzzeiten zu beachten ist wirklich nicht verkehrt, aber man sollte es nicht zu eng sehen.
Im Winter hat man Muße sich mit diesem Tema zu befassen und wenn dann die neue Saison für die Hobbygärtner wieder losgeht ist es die beste Gelegenheit, selbst Erfahrungen zu sammeln. Allerdings braucht man dafür viel Geduld, denn wenn etwas nicht klappt, kann man es erst wieder im nächsten Jahr ausprobieren. Ich habe mir dazu ein Heft angelegt, in dem ich festgehalten habe, unter welchen Bedingungen ich was gemacht habe. Glauben Sie nur nicht, dass Sie sich bis nächstes Jahr alles merken können. Sie werden froh sein, wenn Sie etwas aufgeschrieben haben.
Aussaatkalender gibt es viele und sicherlich haben alle ihre Vorteile. Ich verwende gern die Aussaattage von Maria Thun, mit denen ich ganz gut klar komme.
Bild: privat