Rosenkranz Meditation

Die katholische Kirche nennt den Oktober auch „Rosenkranzmonat“. Das Rosenkranzgebet selbst stammt aus dem 11. Jahrhundert, so richtig Fuß fasste es aber erst im 15. Jahrhundert, dann aber so stark, dass der Oktober diesen Namen bekam. Der Oktober kam wohl deshalb zu dieser Ehre, da am 7. Oktober der Gedenktag „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“ ist.

Der Rosenkranz dient nicht nur dem Gebet allein, auch zur Meditation bzw. zum Stille halten im Getriebe des Alltags. Umtrieb, Sorge und mancherlei Beschwerden gibt es, solange es die Menschheit gibt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die Gebetsschnüre – wie der Rosenkranz – eine lange Tradition haben. Wir kennen diese Schnüre aus dem Nahen Osten oder aus Asien, denn im Hinduismus und Buddhismus sind sie Bestandteil des Glaubens. 

Das Wort „Rosenkranz“ soll aus einer Verwechslung der Sanskritwörter „dschapa“ und „dschapa“ (letztes a mit einem Wellenzeichen darüber) stammen. Das erste Wort heißt „Gebet“ und das zweite „Rose“. Sanskrit ist übrigens eine klassische (religiöse, literarische) Sprache aus dem Norden Indiens. So kommt es vielleicht auch nicht von ganz ungefähr, dass auch unser Rosenkranz seine Wurzeln dort in der Ferne hat und aus einem Land stammt, das eine lange Tradition des Meditierens aufzuweisen hat. 

Das Rosenkranzgebet ist heute in der katholischen Kirche eine relativ vernachlässigte Gebetsform. Gebetet wird es zu Ehren Mariens in den klassischen 3 „Gesätzen“, der Rosenkranz ist aber auch noch viel mehr. So wie Maria die Ruhe, die Demut, das Leiden und das Ausharren in ausweglosen Situationen zugesprochen wird, können auch wir bei diesem Gebet zur Ruhe kommen und dem inneren Frieden vielleicht ein Stück weit näher. 

Für manche ist der Rosenkranz langweilig, da immer wieder die gleichen Worte, bzw. ähnliche Worte verwendet werden. Aber gerade das ist ja der Sinn dieses Gebetes. Dieses wiederholen der Worte ist wie das Mantra in der fernöstlichen Gebetsform. Nur so kann man versinken und loslassen. Wer das nicht begriffen hat, dem ist das alles natürlich fremd. 

Da besuchen viele Meditationskurse, gehen auf Fernreise zu einem Guru oder begeben sich in irgendwelche spirituellen Abhängigkeiten und dabei liegt der „Schatz“, den man sucht, quasi vor der Haustüre. Schade eigentlich. 
Vielleicht gibt der Oktober wieder einen Anstoß dazu, zum Meditieren in unserer langen Tradition – mit dem Rosenkranz.

Video dazu: Meditation – Der Rosenkranzweg

Bild: privat